Warum denn nicht - Gibt´s Gründe dafür zu sein?

Nicht alle werden das Projekt ablehnen.  Wenn's dafür was gibt - warum denn nicht. Solche Stimmen wird es geben, insbesondere wohl aus Kreisen der Politik, der Wirtschaft, der Medien im regionalen Bereich und darüber hinaus. Dafür mag es sicher Gründe geben, andere als sie von den Atomkraftgegnern und -kritikern angeführt werden. Das könnte man, Milde gesagt noch wohlwollend Realismus nennen. Andere werden das als Verrat ansehen. Das schafft dann nicht mehr Vertrauen in die Politik und speziell untergräbt es das Vertrauen, das gewählte Vertreter des Volkes brauchen. Die sind sich jedoch oft sicher, dass Fehler und Fehlentwicklungen nicht alle in gleicher Weise treffen und schnell wieder in Vergessenheit geraten können, wenn ansonsten die Bilanz stimmt und nicht andere Probleme noch hinzukommen.


Sicher werden die Befürworter des neuen Projekts für Würgssen  am Ende ihre mögliche Zustimmung von Bedingungen abhängig machen, z.B. nur dann, wenn es tatsächlich ein Logistikzentrum wird und das für eine begrenzte Laufzeit. 2055 oder kurz danach müsse dann wirklich Schluss sein. Dann werde endlich die Grüne Wiese kommen. Welche Vorteile und Verbesserungen werden gefordert? Die Befürworter werden fragen: Was bekommt die Region dafür?  Wenn es bessere Verkehrsverbindungen dadurch gibt, Schiene, Autobahn, Internet usw. WWW: wenn, wenn, wenn ..... Dann sind wir gegebenenfalls dafür trotz mancher Bedenken. So könnte die Rumeierei ihren Lauf nehmen. Den Weg vom Protest zur Zustimmung hat es schon in vielen Fällen gegeben.


Anzeichen, dass die Entwickung in diese Richtung gehen könnte, gab es bereits unmittelbar nach Bekanntwerden der Planungen für das neue Projekt Würgassen. Man lese die Äußerungen des MdB Christian Haase dazu nach.


Erinnert sei ebenfalls an einen Bericht in der Nord-West-Zeitung (Oldenburg) vom Oktober 2014 über den ersten Rückbau eines AKW im Norden Deutschlands. In diesem Bericht kommt der Bürgermeister der Gemeinde Beverungen zu Wort. Das Kraftwerk habe der Stadt Wohlstand gebracht heißt es. Es sei ein Gewinn für die Stadt Beverungen und den Ortsteil Würgassen gewesen (H. Grimm). Der Bürgermeister nannte 2014 dazu sogar Zahlen: Dank des KKW hätte die Gemeinde Beverungen 16.000 Einwohner [heute nur noch ca. 13.000] Damit verbunden waren etwa fünfhundert Arbeitsplätze im Kraftwerk und für die Gemeinde hätte es ein deutliches Plus in der Gemeindekasse gegeben, ca. 3 Millionen Gewerbesteuereinnahmen. Politik ist dann, nüchtern betrachtet, nur ein Geschäft wie viele andere auch. Fragt sich dabei nur, wer am Ende welche Vorteile dadurch hat und welche Nachteile damit ggf. für alle oder andere verbunden sind.


Stimmen und Befürworter, denen es komplett egal ist, ob es sich nur um ein grosses Zwischenlager handelt oder gar ein Endlager für atomaren Müll daraus wird, kenne ich bislang nicht. Einzelne Stimmen, dass sich bislang kaum jemand in den letzten Jahren darüber beklagt habe, dass es atomare Müllbestände nach wie vor in Würgassen in den Bauten vor Ort gibt, sind zu vernehmen.

 

Von diesen Fakten her, von der tatsächlichen Ausgangslage bis hin zur Akzeptanz, dass es aus Gewohnheit so bleiben kann und sollte, ist es nur ein kleiner Schritt, wenn das Niemanden interessiert. Man sollte das nicht unberücksichtigt lassen.